Pressestatement zum Übergriff von Neonazis
Nach dem gestrigen CSD in Wolfsburg kamen mehrere Nazis nach Gifhorn und hielten sich zuerst in der Nähe Wolfsburger Straße Ecke Isenbüttler Weg und anschließend am Ende der Rockwellstraße auf. An beiden Orten hatte die Gruppe größtenteils Polizeibegleitung, die auf Frage zusagten, dass die Nazis auf keinen Fall allein durch Gifhorn ziehen würden. Außerdem bestätigte die Polizei, dass es sich dabei nicht nur um zugereiste Nazis handele, sondern einige von ihnen in Gifhorn leben würden.
Heute Vormittag wurde Sandra Zecchino, Mitglied des Stadtrates für die Linke und stellvertretende Vorsitzende der Gruppe Die Fraktion, ein Video vorgespielt, in dem zu sehen war, wie mindestens vier der Nazis in einem Bus gegenüber dem Teves-Parkplatz ein Opfer aus dem Bus jagten und das Opfer vor der Tür auf dem Boden liegend mehrmals traten. Erst nach mehreren Tritten auch gegen den Kopf schritt die Polizei ein.
Zecchino meint dazu: „Es kann nicht sein, dass die Polizei eine Gruppe Nazis begleitet und es dennoch zu einem schweren gewalttätigen Übergriff kommt. Ich finde es erschreckend, dass es unter Polizeibegleitung zu so einem schweren Übergriff kommen konnte und die Polizei scheinbar ein ‚Mit dem Auto hinter dem Bus herfahren‘ als eine ausreichende Begleitung für die Gruppe ansahen. Nachdem in den letzten Monaten vermehrt Nazischmierereien und -aufkleber in Gifhorn auftauchten, wurde eine neue Eskalationsstufe erreicht. Es muss endlich gehandelt werden.“