Heidi Reichinnek besucht Hebammenzentrale

Am Donnerstag, den 17. August 2023 war Heidi Reichinnek in der Hebammenzentrale des Landkreises Gifhorn zu Gast, gemeinsam mit den Mandatsträger:innen Sandra Zecchino (Stadtrat Gifhorn) und Dieter Michel-Weinreich (Kreistag Gifhorn). Nach einer freundlichen Begrüßung der Leiterin der Hebammenzentrale Nina Petrakov sowie der Hebamme Tanja Neumann erfolgte eine kurze Führung durch die Räumlichkeiten. Die Expert*innen für Geburtshilfe schilderten die besonderen Anforderungen ihrer Beruflichkeit. Nina Petrakov hob die besondere Situation der Gifhorner Hebammenzentrale hervor: „Wir haben hier großes Glück mit der Ausstattung und personellen Besetzung unserer Zentrale. Wir können den Familien ein breites Angebot bieten, Vorbereitungs- und Rückbildungskurse ebenso wie Elterncafés und Beikostkursen“. Heidi Reichinnek (MdB DIE LINKE) begeisterte vor allem das Konzept der Familienhebammen, durch die der Landkreis besonders gut aufgestellt ist, auch in der Betreuung von Familien mit besonderen Ansprüchen: „Wenn Frauen sich für eine Schwangerschaft entscheiden, müssen sie gut versorgt werden – in der Schwangerschaft, während der Geburt und darüber hinaus. Dazu braucht es ausreichend Hebammen, die ihren Job gerne machen, weil er sie nicht in den finanziellen Ruin treibt. Diese Maßnahmen sind es, die körperliche Selbstbestimmung sozial gestalten. Daher freut es mich sehr, dass Gifhorn mit einer Hebammenzentrale gut aufgestellt ist und diese auch 2022 noch durch zwei weitere Fachkräfte erweitert wurde“. Tanja Neumann schildert die aktuellen Herausforderungen: „Durch die Einführung des Studiums für Hebammen ziehen prozentual mehr Menschen für diese Form der Ausbildung in die Großstädte und Kleinstädte wie Gifhorn haben es schwerer, ausgebildete Hebammen für sich zu gewinnen. „Wir würden uns wünschen, dass Hebammen hier im Landkreis ausgestattet Räume zur Verfügung gestellt werden, die sie finanziell nicht zusätzlich belasten, dies könnten bsp. auch Räumlichkeiten von Kindertagesstätten oder kommunalen Turnhallen sein“. Dieter Michel-Weinreich sowie Frau Döweling (Leiterin des Landratsbüros) zeigten sich hoffnungsvoll, dass an dieser Stelle der Kontakt zu den Hauptverwaltungsbeamten gesucht werde, um diesem Wunsch, nach Räumlichkeiten nachzukommen.

Weitere Themen des spannenden Austausches waren der neue Ausbildungsgang „Hebammenassistenz“ sowie der starke Fachkräftemangel, der sich auch in dieser Berufssparte zeigt. Heidi Reichinnek (MdB DieLinke) hob noch einmal den besonderen Stellenwert der Außenstelle in Wittingen hervor, da hier die Versorgung im großen Flächenlandkreis eine Besonderheit darstellt und wie Frau Neumann schilderte, der Ausbau dieser Außenstelle vorangetrieben werden soll. „Dafür fehlt es und derzeit an Kapazitäten, wir würden hier gerne ebenfalls ein Elterncafé etablieren, indem sich Familien aus dem Nordkreis treffen und austauschen können“. Sandra Zecchino betonte, dass es hoch anzuerkennen sei, dass die Hebammenzentrale des Landkreises bsp. auch die mangelnden Selbsthilfegruppen im Landkreis für Mütter von Tod- und Stillgeburten auffange, indem spezielle Rückbildungskurse für Frauen mit einer derart traumatischen Erfahrung angeboten werden. „Dieses Angebot kann man nicht genug würdigen“, so Zecchino (Stadtrat Gifhorn). Nicoline Rohweder (Vorsitzende der Linken Gifhorn) bedankte sich für den informativen Austausch und zeigte sich sehr erfreut über den guten Kontakt zur Hebammenzentrale.